Torsten Weber: Offener Brief an ALLE im Bahnhofsviertel
Liebe neue und alte BesucherInnen und BewohnerInnen in unserem Bahnhofsviertel, ich vermute, dass Ihr – genauso wie ich – die Berichterstattung in der Frankfurter Lokalpresse verfolgt: Ein tosender Orkan! Es heißt, Drogen-Banden würden rund um die Uhr PassantInnen belästigen, betrunkene Jugend-Gruppen AnwohnerInnen nachts den Schlaf rauben, alles würde immer schmutziger, die Polizei hätte nichts im Griff, Bürgerrechte müssten eingeschränkt werden, um einer aus dem Ruder gelaufenen Situation wieder Herr zu werden. Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber mir schicken Bekannte aus Deutschland und darüber hinaus besorgte Mails und fragen, ob es mir noch gut gehe. „Bei Euch herrscht ja so etwas wie Bürgerkrieg, liest man.“ Dann mache ich den Computer aus, verlasse das Büro und gehe nach Hause. Durch Nidda-, Mosel-, Taunus-, Karl- und Düsseldorfer Straße. Wie praktisch jeden Tag seit 15 Jahren wieder. Zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten. Vor einigen Monaten habe ich beschlossen, bewusst Umwege durch…
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